Alle Brikettierverfahren im Überblick

Nestro, PiniKay, RUF

Nestro Holzbriketts

Verschiedene Brikettierverfahren: Ein Überblick über RUF, NESTRO und PiniKay

Im Grunde hat die Entscheidung für die eine oder andere Form eher praktische Gründe. Eckige Briketts lassen sich durch ihre Form sehr leicht lagern, brauchen aber ein wenig Erfahrung beim Anzünden. Runde Briketts mit Zugloch sind dagegen nicht so einfach zu stapeln, aber entflammen sich durch das Loch in der Mitte zuverlässiger.

Die bekanntesten Produkte und ihre Herstellungsverfahren sind RUF Briketts, NESTRO Feuerwalzen und zylindrische Briketts PiniKay.

Aus welchem Material werden Holzbriketts eigentlich hergestellt?

Holzbriketts sind wahre Kraftpakete. Denn ein Brikett besteht aus unzähligen, naturbelassenen und getrockneten Sägespänen. Die fallen zum Beispiel als Nebenprodukt in der Möbelindustrie an. Weil der Rohstoff Holz aber faktisch Energie bedeutet, werden die Späne zu Brennmaterial, den sogenannten Briketts, weiterverarbeitet. Im Rahmen der Brikettierung werde sie dabei unter hohem Druck zusammengepresst – und das ohne den Zusatz chemischer Bindemittel. Alleine das Lignin, das sich natürlich im Holz befindet, sorgt dafür, dass die Späne zusammenkleben.

Die Brikettierung kennt verschiedene Herstellungsverfahren, die sich vor allem darin unterscheiden, in welcher Form das Holz die Presse wieder verlässt.

NESTRO-Briketts – Brikettierung mit der Exzenterpresse

Betrachten wir die NESTRO Briketts, erkennen wir mit bloßem Auge ihre spezielle Eigenheit. Weil die Briketts mit der Exzenterpresse hergestellt werden, haben sie eine zylindrische Form. Mit Hilfe eines Zylinders, der meistens an einer Stange befestigt ist, wird das lose Material in kleinen Scheiben in der Anlage unendlich aufeinandergepresst. Im weiteren Produktionsverlauf können die Produkte auf Länge abgesägt oder gebrochen werden. Erkennen lassen sich die NESTRO-Briketts optisch an den feinen Querstreifen im Brikett, die von den regelmäßigen Stoßbewegungen der Presse herrühren.

Die Exzenterpressen arbeiten im Prinzip wie ein Kolbenmotor mit einem Schwungrad und machen sich die regelmäßige Rotation des Exzenters zu Nutze. Denn der überführt die Rotation in eine Längsbewegung, wo die winzigen Späne in eine Form gepresst werden: Es entsteht eine hohe Reibung, durch die sich das Material aufheizt, das im Holz enthaltene Bindemittel Lignin freigesetzt wird und die Späne miteinander verbindet. Die hohen Temperaturen während der Brikettierung (zwischen 70 und 180 °C) zeigen sich durch die verhältnismäßig dunkle Außenhaut des Briketts. Die Brikettierleistung selbst liegt je nach Modell zwischen 30 bis 250 kg/Stunde. Übrigens: Mit solchen Maschinen lassen sich nicht nur Späne oder Holzstaub pressen. Die Anlagen kommen auch für Stroh, Baumwolle, Papierstaub oder Styropor zum Einsatz.

Die NESTRO-Feuerwalzen sind ebenso wie alle anderen Briketts vorgetrocknet und enthalten noch eine Restfeuchte von weniger als 20 Prozent. Das schützt vor gefährlicher Rauch- und Rußbildung im Kamin. Die Briketts, die über einen Durchmesser von 60 bis 100 Millimeter verfügen, dehnen sich beim Verbrennen im Kamin ein wenig aus. Das ist der ursprünglichen Brikettierung geschuldet.

PiniKay – mit der Extruderpresse zum typischen Brikett in Premiumqualität

Auch die Extruderpresse von Pini und Kay sorgt dafür, dass feinste Holzspäne unter extrem hohem Druck und hohen Temperaturen aneinandergepresst werden. Der Unterschied zur NESTRO-Exzenterpresse: Die Extruderpresse presst den Rohstoff mit Hilfe einer Schneckenwelle aneinander. Während des Verfahrens werden die gepressten Späne durch eine genormte Endlos-Matrize gedrückt. So erhalten die Briketts PiniKay eine zylindrische oder achteckige Prisma-Form, die ein Loch in der Mitte hat.

Auch bei den PiniKay-Briketts ist die besonders dunkle äußere Farbe auffällig. Und auch der leicht verbrannte Geruch der Briketts ist typisch. Das hat seinen Grund, denn die Temperaturen von rund 150 °C sowie der hohe Druck von 1050 bar sorgen dafür. In der Regel gilt: Je glatter und dunkler die Oberfläche eines Briketts ist, umso hochwertiger ihre Herstellung und ihr Dichtegehalt. Der liegt bei den PiniKay-Briketts bei 1,25 g/cm³. Im Vergleich zu den NESTRO-Feuerwalzen dehnen sie sich beim Brennen nicht aus, lassen sich durch das Zugloch leicht entzünden und haben ein schönes Flammenbild. Die Briketts haben in aller Regel einen Durchmesser von rund 65 Millimeter.

RUF – eine hydraulische Presse sorgt für die bekannte Quaderform der Briketts

RUF-Briketts kennt vermutlich jeder, der seinen Kamin schon einmal mit Holzbriketts befeuert hat. Denn sie sind nahezu in jedem Baumarkt zu finden. Sie besitzen eine rechteckige Form mit runden Kanten. Typisch ist das gepresste Signet RUF auf vielen Briketts. Die Bezeichnung "RUF" geht dabei auf den gleichnamigen Hersteller der Presse zurück.

Auch in diesem Verfahren werden zuvor getrocknete Holzspäne, Holzstaub bis hin zu Holzhackschnitzeln durch einen hohen Druck bis zu 1.711 kg/cm² zu einem Brennmaterial verdichtet – hier allerdings mit Hilfe hydraulischer Kraft. Die Voraussetzung: Das Material darf eine Restfeuchte von 12 Prozent nicht überschreiten.

Die hydraulischen Pressen arbeiten mit, im Vergleich zu den bisher beschriebenen Verfahren NESTRO und PiniKay, niedrigen Temperatur von rund 60 °C. Hier presst ein Kolben das Rohmaterial in vorgegebene Formen – meistens quaderförmig. Durch das Pressverfahren sind nicht nur die Temperaturen, sondern auch der Druck relativ niedrig. Die Produktion erfolgt im vollautomatischen Betrieb.

Briketts aus hydraulischer Pressung verbrennen wegen der geringeren Rohdichte etwas schneller und haben eine geringere Abriebfestigkeit. Dennoch: Da RUF-Brikett eine größere Dichte aufweisen als beispielsweise Scheitholz und dazu einen höheren Energiegehalt, benötigen Sie als Endanwender für Ihre Feuerstelle weniger RUF-Brikett als Scheitholz – ein Vorteil, wenn wenig Lagerfläche für die Brennstoffe vorhanden ist.

Holzbrikett von NESTRO, PiniKay und RUF: Tipps für die korrekte Lagerung und den Betrieb

Egal, für welche Art der Briketts Verbraucher sich entscheiden: Sie alle haben gegenüber Brennholz oder Pellets einen entscheidenden Vorteil. Denn sie lassen sich vergleichsweise einfach und auf wenig Raum lagern. Hauswirtschaftsräume, Keller oder Dachböden kommen zur Lagerung dann in Betracht, sofern sie trocken sind. Denn einmal feuchte Briketts brennen schlecht und tun der Feuerstelle nicht gut, weil sich zu viel Rauch und Ruß entwickelt.

Unser Tipp: Beim Entfachen eines Feuers arbeitet men am besten mit einer Kombination aus Anzündholz und/oder Scheitholz sowie Briketts. Da sich die Briketts aufgrund ihrer hohen Dichte vergleichsweise schlecht entzünden lassen, sollte man zuvor das Feuer mit Holzwolle und Anzündhölzern entfachen. Je nach Bedarf lässt sich zunächst eine schöne Glut mit einigen Scheithölzern herstellen. Danach die Briketts in die Glut legen, die dort Feuer fangen. Schon wenige Briketts reichen für einen Heizbetrieb über mehrere Stunden hinweg – und das, ohne nochmal nachlegen zu müssen.

100% natural Logo
Nachhaltige und ökologische Holzprodukte

Egal, ob Pellets, Briketts oder klassisches Brennholz: Immer mehr Deutsche heizen mit dem Brennstoff Holz. Dafür sprechen viele Gründe. Einer davon ist der ökologische Vorteil, der darin liegt, dass der nachwachsende Rohstoff Holz im Vergleich zu fossilen Energieträgern CO²-neutral ist. Denn bei der Verbrennung von Brennholz, wird nur so viel CO² freigesetzt, wie der Baum zuvor beim Wachstum aufgenommen hat. Doch die Gesamtbilanz hängt auch davon ab, woher das Holz stammt und wie es verbrannt wird.

Feuer und Steinkohle
Wir liefern alle Arten von Festbrennstoffen

Die Produktvielfalt von Heizfuxx® deckt alle Heizbedürfnisse voll ab. Zu nahezu jedem der verschiedenen Festbrennstoffe gibt es in unserem Sortiment noch eine Alternative mit ähnlichem Heizwert und Eigenschaften. Wann der Anwender welchen Brennstoff einsetzt, ist demnach auch Geschmackssache. Dem Einen ist das Knistern von Brennholz sehr angenehm, dem Anderen ist eine saubere Lagerung wichtiger und er schwört auf Holzbriketts. Grundsätzlich eignen sich einige Brennstoffe vor allem zum Anfeuern, während andere die Glut halten. Aber natürlich gibt es feine Abstufungen, die wir hier erläutern.

arrow_upward